Außer ein paar Wannen und einer Schaufel wollte ich nur meinen
Körper benutzen, meine Füße zum Lehmtreten, meine Hände zum
Formen der Lehmbrote und zum Bauen.
An einem klaren sonnigen Tag mit tiefblauem Himmel - so wie ich
ihn mir in Afrika vorstelle - begann ich an einem verstecktem Platz
im Garten eine kleine Mauer zu bauen.
Ich ließ Lehm mit Wasser in einer Wanne aufquellen, trat die
Masse mit nackten Füßen geschmeidig und formte daraus mit den
Händen Lehmbrote, mit denen ich die Mauer aufbaute.
Das Lehmtreten war ein Genuss, ebenso die Arbeit mit den Hän-
den. Ich streute frische Kräuter ein, deren Duft sich mit dem nus-
sigen Geruch des frischen Lehms verband.
Alle Sinne wurden angesprochen, selbst der Hörsinn, beim Streuen
der trockenen Erde und durch das Glucksen beim Stampfen im
Matsch. Beerdigung und Zeugung - Wachsen und Vergehen - wa-
ren Themen von Erinnerungen und Gefühlen, die dadurch ausge-
löst wurden.
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